Nicht-Gedichte von Rozana Mihalache
„I am here” - so heißt in englischer Übersetzung der erste Band mit „Nicht-Gedichten” der rumänischen Autorin, Essayistin und Jazzveranstalterin Rozana Mihalache. Sie selbst bezeichnet sich als „Nicht-Dichterin”, was wohl weniger Understatement ist als vielmehr ein programmatisches Statement: Ihre Texte sind mehr das, was man Lyrics nennen könnte; sie haben - auch wenn man sie ins Englische übertragen liest - eine hörbar klangliche Qualität, eine Nähe zum Song. Nicht von ungefähr liebt Mihalache den Jazz. Und verehrt Leonard Cohen, auf den sie sich in ihren Poemen, die gar keine sein wollen, explizit bezieht. „I am here”, sagt sie, „ist ein Liebesbrief an die Liebe selbst, an das Leben, an die Freundschaft, an die Schönheit, an das tiefste Blau von allen, das Blau Griechenlands. Es ist eine Herzenselegie, die Leonard Cohen gewidmet ist. Aber eine Elegie der melancholischen Freude, unter den Menschen ganz lebendig zu sein.” Einer ihrer Texte endet so: „This is the most beautiful little poem. / Bukowski, come drink a bottle of wine with my lover and I! / This is the most beautiful little poem, darling. / Now I am here. And you are almost near.” Man könnte sich tatsächlich vorstellen, dass Cohen diese Zeilen grummelt. Wenn sie von Mihalache auf Rumänisch vorgetragen werden, klingt das allerdings eher wie ein betörender Gesang. Apropos Gesang: Bei der poetischen Matinee (Poesie ist es am Ende trotz allem ja doch) wird übrigens die rumänische Sängerin Maria Răducanu mit von der Partie sein und die Lesung musikalisch umrahmen. Die Veranstaltung findet statt in Kooperation mit KulturTandem International e.V.